Dekanat Kronberg

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Handicaps sind kein Hinderungsgrund

Wenn Marius von der Segelfreizeit erzählt, strahlt er über das ganze Gesicht. Der 15-Jährige hat ein Handicap: sein rechtes Bein ist steif. Er kommt nicht so gut mit. „Marius war einfach großartig“, sagt Elke Deul von der Evangelischen Jugend. Die Dekanatsjugendreferentin setzt sich dafür ein, dass möglichst alle teilhaben können. Damit meint sie das, was heute Inklusion genannt wird. „Für die ganze Segelgruppe war Marius ein großer Gewinn.“ Wenn niemand ausgeschlossen werde, hätten nämlich alle etwas davon. Deshalb spricht Elke Deul nicht von Integration, sondern lieber von Inklusion. Dass jemand mit einem Handicap mitfahren könne und aufgenommen werde, sei natürlich prima, aber doch eher einseitig. „Teilhabe ist mehr und ein Gewinn für alle.“

20 Freizeiten für Kinder, für Jugendliche und junge Leute bietet die Evangelische Jugend im Dekanat Kronberg auch in diesem Jahr an. Dafür, dass sie möglichst inklusiv sind, sorgen 80 Teamer, die die Freizeiten leiten und begleiten. Die ausgebildeten Jugendleiter im Alter von 15 bis 35 haben sich auf ihrer Vorbereitungstagung im Februar mit dem Thema Inklusion beschäftigt. Und da wurde bald klar, dass auch Inklusion schnell an ihre Grenzen kommt. Musterbeispiel war die Rollstuhlfahrerin auf der Kletterfreizeit, Gegenbeispiel mehrfach Behinderte auf Segelfreizeiten.

Gäste aus Gladenbach und Darmstadt berichteten darüber, wie es gelingen kann, dass alle Jugendlichen mitmachen können. Lukas Maurer, der selbst behindert ist, hat in Darmstadt an einem Konzept der Inklusion selbst mitgearbeitet. Einmal in der Woche treffen sich dort junge Leute mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. Alle verbinde miteinander eine Form der praktischen Kommunikation, konnte er berichten. Den Rahmen gäbe ein festes Ritual aus Begrüßung und Themenfindung, in die alle eingebunden seien. Die Gladenbacher wollen erst einmal die Fragen der Integration lösen. Solange die Integration noch nicht verwirklicht sei, könne es auch noch keine wirkliche Inklusion geben. Die Gesellschaft sei einfach noch nicht so weit.

Elke Deul beschreibt die Gratwanderung: Melden sich Jugendliche mit Handicaps für eine Kletterfreizeit an, müsse sie ein passendes Angebot finden. Oft könne sie weniger aufnehmen als sich anmelden. Sie weist darauf hin, wie umfangreich die eigenen Betreuer qualifiziert sein müssen, wenn eine medizinische Betreuung nötig wird oder wenn sich während der Freizeit herausstellt, dass ein Teilnehmer nicht in die Gruppe passt. Ein oder zwei könne man bei vielen Reisen gut aufnehmen, aber nicht fünf. „Wir kommen dann deutlich an Grenzen, weil wir eine gelungene Teilhabe nicht mehr garantieren können.“

„Aber“, räumt die Dekanatsjugendfererentin ein: „wer kommen möchte, soll die Chance dazu haben“. Und dabei denkt sie auch an Eltern, die ihr Kind nicht anmelden, weil sie ihm das nicht zutrauen oder noch nicht wissen, was die Inklusion tatsächlich leisten kann. Sie meint dabei nicht nur Freizeiten, sondern auch an den Konfirmandenunterricht und was für ein Gewinn die Teilhabe aller für die ganze Gruppe sein kann. Ebenso gelte das für die großen Konfi-Tage mit 300 und mehr Jugendlichen. Und über die engagierten Teamer, die die Teilhabe aller verwirklichen wollen, sagt sie: „Die bleiben nicht an der Oberfläche, die wollen in die Tiefe gehen.“ Und Marius fährt diesen Sommer mit nach Spanien zur Filmfreizeit.

Informationen über die Freizeiten der Evangelischen Jugend zeigt die Internetseite www.evangelische-jugend-im-dekanat-kronberg.de.

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