In den mehr als sechs Jahren ihrer Leitungstätigkeit hat Marie-Luise Fahr viele Projekte auf den Weg gebracht und vor allem für deren nachhaltige Finanzierung gesorgt. Dafür hat sie auf öffentliche und Drittmittel gesetzt, weil sie eine langfristigere Sicherung und Planung ermöglichen. „Das Integrationsprojekt »Deine Chance« mit den Sprachkursen für Geflüchtete gab es bereits, als ich hier anfing. Aber es stand vor dem Aus, da die Finanzierung endete. Durch Zuweisungen des Landes Hessen konnten wir es verstetigen und auf sichere und verlässliche Beine stellen. Außerdem konnten wir in besser geeignete Räumlichkeiten umziehen. Mithilfe der Eröffnung eines weiteren Familienzentrums in Bad Soden konnten wir die Räume und Arbeit des Projekts darüber hinaus absichern“, erzählt Fahr. Ein weiterer Erfolg war kürzlich erst die Einrichtung einer Beratungsstelle für Familiennachzug. „Für die Förderung durch EU-Mittel (AMIF) waren sehr umfangreiche Anträge nötig. Aber auf diese Weise können wir die Beratung für Geflüchtete fortsetzen und erweitern“, ergänzt sie. Entscheidend ausgebaut und verstetigt wurde auch der Bereich Trauerarbeit mit »Sternenzelt«. „Durch neue Finanzierungsansätze ist das Angebot mit inzwischen zwei Hauptamtlichen und acht Honorarkräften verlässlicher ausgestattet. Auch dadurch erfährt das Arbeiten mit wissenschaftlich anerkannten Konzepten in diesem so wichtigen Bereich eine hohe Wertschätzung“, so Fahr weiter.
Durch das Einführen einer neuen Struktur innerhalb der Familienbildung mit Zuständigkeiten für die Bereiche Arbeit mit jungen Familien, Bildung und Gesundheit, Migration, die Tafel sowie die Arbeit mit Trauernden ermöglichte sie sich mehr Raum für die Akquise von Drittmitteln und das Erstellen eines Fundraising-Konzeptes. „Mir war immer eine langfristige Absicherung wertvoller inhaltlicher Arbeit und die Fortsetzung des sozial-diakonischen Profils der Familienbildung Main-Taunus sowie in dem Zug die sehr gute Zusammenarbeit mit der Leitung der Regionalen Diakonie Main-Taunus, Peggy Hoffmann, wichtig“, betont Fahr. Den Staffelstab übergibt sie jetzt an ihre Nachfolgerin. „Ich freue mich sehr, dass es Miriam Kapinus geworden ist. Da sie schon aus dem Bereich Trauerarbeit unserer Familienbildung kommt und die Struktur, Kultur und Drittmittelakquise sowie das Fundraising kennt, ermöglicht dies einen reibungslosen Übergang und ist daher ein absoluter Glücksfall für uns“, so Fahr.
Ab 1. März wird sie im Zentrum Bildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau in Darmstadt als Referentin für die Arbeit mit jungen Familien tätig sein. „Das eher wissenschaftlich ausgerichtete Arbeiten und die berufliche Veränderung haben mich gereizt. Dort werde ich einen Fachdienst für Dekanate und Einrichtungen in der Fläche anbieten. Ich komme ursprünglich aus der Familien-, Paar- und Schwangerenberatung, war dann als Abteilungsleiterin für den Bereich Familien bei der Diakonie Heidelberg tätig und danach hier in der Leitung der Familienbildung. Nach Praxis und mittlerem Management ist es nun der logische Schluss, in die wissenschaftliche Beratung zu gehen. Die Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, da ich schon sehr an der Arbeit, den Inhalten und Menschen hier im Dekanat hänge. Wäre mir die Stelle nicht zugeflogen, hätte ich jetzt nicht gewechselt. Aber es ist eine Chance für mich“, erklärt Fahr. „Aufgrund der Kurzfristigkeit wird es keinen großen Abschied geben, sondern nur eine kleine interne Feier. Das entspricht mir auch eher“, ergänzt Fahr.