Die Diplom-Psychologin und Systemische Therapeutin lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Frankfurt. In vorherigen beruflichen Stationen war sie als Referentin für Personal- und Führungskräfteentwicklung und in der Psychosozialen Mitarbeiterberatung bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) tätig. „Das Thema Trauer war dort immer mal wieder Beratungsanlass. Etwa wenn ein Mitarbeitender im Ausland verstarb und wir uns um die Angehörigen gekümmert haben. Aus dem Wunsch heraus, dieses Thema zu vertiefen, kam ich damals zur Evangelischen Familienbildung und dem Team von »Sternenzelt«, das trauernde Familien begleitet, wenn ein Elternteil verstorben ist“ erzählt Kapinus.
In ihrer neuen Funktion profitiert sie nun davon, dass sie die Strukturen des Evangelischen Dekanats Kronberg und die Aufgaben der Familienbildung sowie die Mitarbeitenden schon kennt. „Es gibt unter dem Dach der Familienbildung viele tolle Projekte und Angebote. Die Kolleginnen und Kollegen von Sternenzelt, der Tafel, der Sprachschule »Deine Chance« oder der Familienkurse stecken viel Herzblut in ihre Arbeit. Ich möchte dafür als Leitung einen guten Rahmen schaffen und für die finanzielle Basis sorgen. Gerade in der heutigen Zeit mit ihren politischen Unsicherheiten, finde ich unsere Angebote immens wichtig. Das motiviert mich, schnell in meine neuen Aufgaben hineinzufinden“, so Kapinus.
Eine dieser Aufgaben ist Fundraising, was Frau Kapinus bereits erfolgreich für Sternenzelt betrieben hat. Unter anderem gelang es ihr, dass die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift aus Wiesbaden im vergangenen Jahr ein Fahrzeug für Hausbesuche bei den trauernden Familien spendete. Diese Erfahrungen möchte sie nun auch für die anderen Felder der Familienbildung einbringen. Eine weitere Aufgabe ist, die Kooperation der Familienbildungsstätte mit weiteren Organisationen und Angeboten zu stärken: „Ich bin gut im Networking. Und darin, mit einer übergeordneten Perspektive zu schauen, wer was braucht und wen ich zusammenbringen und ertüchtigen kann“, so Kapinus.
Neben ihrer Leitungstätigkeit wird sie ihre eigene Praxis für Psychologische Beratung in Frankfurt beibehalten. „Mein Herz hängt auch an Beratung und individueller Begleitung von Menschen“, erklärt sie. Daraus ziehe sie ebenso wertvolle Erfahrungen für die Leitungsaufgabe. „Darüber hinaus habe ich ein starkes Interesse am großen gesellschaftlichen Rahmen, in dem wir uns bewegen. Das beinhaltet Fragen wie: »Wohin entwickelt sich Kirche?« oder »Was sind die politischen Entwicklungen, in die wir uns einordnen müssen?«“. Wichtig sei ihr außerdem ein niedrigschwelliger Zugang zu den Angeboten der Familienbildung. „Ich wünsche mir, dass sich bei uns alle Menschen eingeladen fühlen, unabhängig von Herkunft, Sprache und finanziellen Möglichkeiten. Auch ist es mir wichtig, den Familienbegriff weit zu fassen und so der Vielfalt heutiger Lebensmodelle gerecht zu werden“, betont sie.
Eine Herausforderung ist für sie der Einstieg in die Leitung zu einer üblicherweise sehr geschäftigen Zeit. „Im März ist immer die heiße Phase. Es müssen Verwendungsnachweise geschrieben und gleichzeitig neue Förderanträge gestellt werden, damit wir die Finanzierung unserer Angebote sichern können. Aber meine Vorgängerin hat das sehr gut vorbereitet und das Team ist gut aufgestellt. Insofern stellt das eine gute Gelegenheit für mich dar, in der neuen Rolle gleich richtig anzukommen“, erklärt Kapinus.